Ein kleiner Hund zieht ein, alles ist aufregend. Doch früher oder später kommt der Moment, an dem du deinen Welpen alleine lassen musst. Für viele Hundebesitzer ist das ein heikles Thema. Damit dein Vierbeiner sich dabei sicher fühlt, braucht er deine Unterstützung – und klare Abläufe.
Ein Welpe muss lernen, dass Alleinsein nichts Schlimmes ist. Genau wie das Stubenrein werden gehört das dazu. Der richtige Zeitpunkt, Geduld und ein gutes Bauchgefühl sind entscheidend.
Das Wichtigste zuerst
Ein Welpe kann nicht von heute auf morgen allein bleiben. Es braucht Zeit, Geduld und tägliches Training. Zuerst reichen ein paar Minuten. Nach und nach kann die Zeit gesteigert werden. Dabei ist wichtig, dass dein Hund positive Erfahrungen sammelt, wenn du gehst und wiederkommst.
Schreien, winseln oder zerstörerisches Verhalten zeigen, dass etwas im Training nicht passt. Rückschritte sind ganz normal. Achte gut auf deinen Welpen und sei konsequent, aber liebevoll. So entwickelt sich Vertrauen – und das ist die Basis für alles.
Ab wann darf ein Welpe alleine bleiben?

In den ersten Wochen nach dem Einzug sollte dein Hund möglichst nicht allein sein. Er muss sich erst an dich, an das neue Zuhause und an den Alltag gewöhnen. Meist ist das in den ersten 8 bis 12 Wochen der Fall. Erst wenn er sich sicher fühlt, kannst du langsam anfangen, deinen Welpen alleine zu lassen.
Zwischen der 12. und 16. Woche kann das Alleinbleiben spielerisch geübt werden. Bleib am Anfang nur ganz kurz weg. Zwei bis fünf Minuten reichen. Beobachte genau, wie dein Welpe reagiert. Bleibt er ruhig? Dann kannst du die Dauer vorsichtig verlängern. Wichtig: Nicht übertreiben. Lieber öfter kurz weggehen als einmal zu lang.
Warum Welpen das Alleinsein lernen müssen
Kein Hund bleibt gern allein. Doch es lässt sich im Alltag kaum vermeiden. Ob Einkaufen, Arztbesuch oder Arbeit – es gibt Situationen, in denen dein Hund warten muss. Wer das früh übt, beugt späterem Trennungsstress vor.
Welpen, die nie gelernt haben, alleine zu bleiben, geraten oft in Panik, wenn die Bezugsperson verschwindet. Das kann zu Stress, übermäßigem Bellen oder Zerstörungswut führen. Manche Hunde fangen an zu jaulen oder machen in die Wohnung. Damit es nicht so weit kommt, braucht dein Welpe klare Strukturen und gute Gewohnheiten.
So gewöhnst du deinen Welpen an das Alleinsein
Die ersten Schritte machst du am besten, wenn dein Hund müde ist. Nach dem Fressen oder einem Spaziergang ist er entspannter. Geh nur in ein anderes Zimmer und bleibe dort ganz ruhig. Kein Abschied, kein großes Wiedersehen. Das Ziel ist, dass dein Welpe versteht: Du gehst und kommst wieder – ganz normal.
Hier findest du Tipps zu: Welpe jault, wenn ich den Raum verlasse.
Wichtige Punkte beim Training:
- Langsam steigern: Fang mit wenigen Minuten an. Bleib konsequent bei kleinen Schritten.
- Nicht verabschieden: Kein Drama beim Hinausgehen. Bleib gelassen.
- Rituale schaffen: Nutze feste Abläufe. Zum Beispiel ein bestimmtes Spielzeug, das es nur beim Alleinsein gibt.
- Rückschritte akzeptieren: Jeder Hund hat gute und schlechte Tage.
- Keine Strafen: Wenn etwas schiefläuft, bleibt dein Ton ruhig. Lärm oder Tadel verschlimmern die Situation.
Mit der Zeit gewöhnt sich dein Welpe daran. Wichtig ist, dass du die Trainingszeit regelmäßig einbaust – am besten täglich.
Wie lange darf ein Welpe alleine bleiben?
Das hängt vom Alter und vom Charakter ab. Ein zwei Monate alter Welpe sollte nicht länger als 10 bis 15 Minuten allein sein. Mit vier Monaten können es vielleicht schon 30 Minuten sein. Wichtig ist aber nicht nur die Zeit, sondern wie dein Hund die Zeit verbringt.
Hat er Zugang zu Wasser? Liegt er an einem sicheren, ruhigen Platz? Fühlt er sich wohl? All das spielt eine Rolle. Kein Welpe sollte mehrere Stunden allein sein – auch nicht, wenn es scheinbar gut klappt. Hunde brauchen Nähe, besonders junge.
Typische Fehler vermeiden
Zu früh, zu lang, zu oft – das sind die häufigsten Stolperfallen. Wer seinen Welpen direkt mehrere Stunden allein lässt, riskiert Stress und Angst. Auch zu viel Aufmerksamkeit beim Gehen oder Heimkommen kann das Training erschweren.
Ein weiterer Fehler: Dem Hund zu viel durchgehen lassen, wenn er nach Aufmerksamkeit jault. Bleib freundlich, aber konsequent. Und achte auf dein Bauchgefühl. Wenn du spürst, dass dein Welpe überfordert ist, geh einen Schritt zurück.
Noch ein Tipp zum Weiterlesen: Wenn dein Hund nicht allein bleiben will: Tipps gegen Trennungsangst.
Beschäftigung für die Zeit allein
Damit dein Hund die Zeit gut übersteht, hilft ihm ein bisschen Unterhaltung. Kauspielzeug, ein befüllter Kong oder ein altes T-Shirt mit deinem Geruch können helfen. Geräusche wie leise Musik oder ein laufender Fernseher schaffen ebenfalls eine beruhigende Atmosphäre.
Wichtig: Spielzeug nur unter Aufsicht testen, bevor du es für längere Zeit anbietest. Sicherheit geht immer vor.
Wann braucht ein Welpe Hilfe?
Manche Hunde tun sich besonders schwer mit dem Alleinsein. Wenn dein Welpe auch nach mehreren Wochen Training heftig reagiert, Hilfe braucht oder sich gar nicht beruhigt, dann lohnt sich der Blick zu einem Hundetrainer oder zur Hundeschule.
Manchmal hilft auch eine Betreuung durch Freunde, Familie oder einen Hundesitter, bis das Training gefestigt ist.
Lese-Tipp: Informiere dich auch über Welpen beruhigen – so bringst du wieder Ruhe rein.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Eine Transportbox kann helfen – aber nur, wenn dein Welpe sie mag. Sie muss ein sicherer Ort für ihn sein, kein Käfig. Er soll freiwillig hineingehen, nicht gezwungen werden. Schließe die Tür nur kurz. Lass ihn niemals lange eingesperrt. Sonst bekommt er Angst.
Ein zweiter Hund kann Gesellschaft sein. Aber das Alleinbleiben muss trotzdem geübt werden. Beide Hunde sollen lernen, ohne Menschen klarzukommen. Ein neuer Hund bringt auch Arbeit mit sich. Überlege gut, ob du genug Zeit für zwei hast.
Trennungsangst zeigt sich oft deutlich. Dein Welpe bellt viel, jault oder macht Sachen kaputt. Manchmal pinkelt er plötzlich in die Wohnung. Andere werden ganz still oder wollen nicht fressen. Wenn das passiert, hol dir Hilfe bei einem Profi.
Fazit: Welpen alleine lassen will gelernt sein
Das Thema „Welpen alleine lassen“ begleitet dich vom ersten Tag an. Nimm dir Zeit, bleib geduldig und überfordere deinen Hund nicht. Kleine Schritte, viel Ruhe und ein liebevoller Umgang sind der Schlüssel.
Wenn dein Welpe lernt, dass Alleinsein nichts Schlimmes ist, wird das auch später im Alltag kein Problem mehr sein. Vertrauen wächst – Schritt für Schritt. Und genau das macht einen entspannten Hund aus.