Wenn dein kleiner Hund ständig zubeißt, kann das ganz schön anstrengend sein. Viele junge Hunde beißen spielerisch zu, weil sie gerade ihre Welt entdecken. Trotzdem musst du deinem Welpen das Beißen abgewöhnen, damit er nicht später Probleme macht – vor allem im Umgang mit Menschen oder anderen Hunden.
Welpen lernen durch Erfahrung. Dabei testen sie, wie weit sie gehen dürfen. Und genau hier kommst du ins Spiel: Du gibst deinem Hund klare Grenzen, bleibst dabei aber liebevoll und ruhig.
Das Wichtigste zuerst
Beißverhalten ist bei Welpen völlig normal, aber nicht harmlos. Dein Hund meint es nicht böse, wenn er zubeißt – doch es tut weh und muss gestoppt werden. Er braucht deine Geduld, Konsequenz und klare Signale.
Körperliche Strafen bringen gar nichts, sondern zerstören nur das Vertrauen. Wichtig ist, dass du schnell reagierst und ihm eine Alternative zum Beißen gibst. Vor allem aber braucht dein Welpe Zeit, um zu lernen.
Warum Welpen überhaupt beißen
Bevor du deinem Welpen das Beißen abgewöhnen kannst, musst du verstehen, warum er es überhaupt tut.
- Zahnwechsel: Wenn die Milchzähne ausfallen, juckt das Zahnfleisch. Das Beißen verschafft Linderung.
- Spieltrieb: Welpen spielen gerne mit dem Maul. Das ist bei Hunden ganz normal.
- Grenzen testen: Welpen wollen wissen, was erlaubt ist und was nicht.
- Stress oder Überforderung: Auch Langeweile oder Unsicherheit führen dazu, dass dein Hund sich in dein Hosenbein verbeißt.
Diese Gründe zeigen: Dein Welpe braucht keine Strafe, sondern klare Führung.
Lese-Tipp: Informiere dich auch über Welpe bellt mich an – Ursachen und Tipps.
So gewöhnst du deinem Welpen das Beißen ab

Jetzt wird es praktisch. Hier kommt es auf Timing, Körpersprache und Konsequenz an.
1. Sofort und deutlich reagieren
Beißt dein Welpe zu, dann reagiere direkt. Sag zum Beispiel laut und klar „Nein“ oder „Aua“. Das soll nicht böse klingen, sondern erschrocken. Dein Hund merkt: Das war zu viel.
Wichtig: Schaue ihn nicht strafend an, sondern breche einfach das Spiel ab. Du kannst dich abwenden oder aufstehen und kurz den Raum verlassen. Das ist für den Hund eine ganz klare Botschaft.
2. Nicht zurückbeißen oder anschreien
Auch wenn du dich erschreckst oder es richtig weh tut – bleibe ruhig. Wenn du zurückhaust oder anschreist, lernt dein Hund nur Angst. Und genau das willst du vermeiden.
Besser: Atme tief durch, unterbrich den Kontakt, und beginne erst wieder zu spielen, wenn dein Hund sich beruhigt hat.
3. Alternativen bieten
Hunde brauchen etwas im Maul. Vor allem beim Zahnen hilft ein geeignetes Kau-Spielzeug. Biete ihm also regelmäßig etwas zum Kauen an. So verlagert er sein Beißen auf etwas, das erlaubt ist.
Beißt er stattdessen in deine Hände oder Kleidung, halte ihm sofort das Spielzeug hin. Lobe ihn, wenn er darauf eingeht. So lernt er: Beißen darf er – aber nur ins Richtige.
Wie du spielerisches Beißen steuerst
Viele Welpen beißen aus Übermut beim Spielen. Das sieht süß aus, kann aber schnell weh tun.
Damit dein Hund lernt, dass er nicht grob sein darf, musst du mit ihm kontrolliert spielen. Verwende z. B. Zerrspielzeuge, aber beende das Spiel, sobald er deine Haut berührt.
Hör auf zu spielen, ohne zu schimpfen. Ignoriere ihn für einige Sekunden. Wenn du wieder anfängst zu spielen, weiß er: Ruhiges Verhalten wird belohnt.
So lernt er, sich zu zügeln – und genau das ist wichtig für später.
Hier findest du Tipps zu: Wenn dein Hund beim Spielen beißt – so gewöhnst du es ihm ab.
Warum Konsequenz so wichtig ist
Damit dein Welpe das Beißen wirklich aufgibt, musst du immer gleich reagieren. Heute Ja und morgen Nein – das versteht er nicht.
Alle in deinem Haushalt müssen dieselbe Regel durchziehen. Sag nicht „Ach, heute darf er mal“. Das verwirrt ihn nur.
Kleine Hunde merken sich sehr genau, wann sie durchkommen. Bleibst du aber bei deiner Linie, versteht er bald: Beißen bringt nichts.
Typische Fehler beim Abgewöhnen
Manchmal dauert es länger, weil sich Fehler einschleichen. Diese solltest du vermeiden:
- Wegschieben oder mit der Hand wedeln: Das wirkt wie ein Spiel und macht alles schlimmer.
- Dem Welpen Angst machen: Schreien oder grob sein schadet mehr als es hilft.
- Beißen ignorieren: Auch wenn dein Hund klein ist, muss das Verhalten gestoppt werden.
- Unregelmäßig reagieren: Nur eine klare Linie bringt Erfolg.
Wie lange dauert es, bis das Beißen aufhört?
Jeder Hund ist anders. Trotzdem kannst du deinem Welpen das Beißen abgewöhnen, wenn du dranbleibst.
Manche Welpen lernen schnell. Andere brauchen etwas länger. Entscheidend ist, dass du ruhig und konsequent bleibst – jeden Tag aufs Neue.
Wann du dir Hilfe holen solltest
Manchmal reicht der eigene Einsatz nicht aus. Wenn dein Welpe sehr wild ist oder aggressiv wirkt, kann ein Hundetrainer helfen.
Gerade bei Hunden aus dem Tierschutz oder bei Mischlingen mit Jagdtrieb kann professioneller Rat wichtig sein.
Wichtig ist, dass du nicht wartest, bis es schlimmer wird. Ein Trainer sieht schnell, wo das Problem liegt und zeigt dir, wie du es lösen kannst.
Noch ein Tipp zum Weiterlesen: Welpenerziehung für Anfänger.
Dein Alltag als Trainingsfeld
Nicht nur beim Spielen oder Füttern – jeder Moment zählt. Auch wenn du gerade auf der Couch sitzt oder Besuch bekommst.
Reagiert dein Welpe ruhig, dann belohne ihn mit Aufmerksamkeit oder einem kurzen Spiel. Fängt er an zu beißen, zieh dich kurz zurück.
Dein Hund merkt: Ruhiges Verhalten bringt Nähe. Beißen nicht.
So wird jeder Tag ein kleiner Schritt auf dem Weg, deinem Welpen das Beißen abgewöhnen zu können.
Häufig gestellte Fragen und Antworten
Viele Welpen beißen beim Gassi in die Leine. Oft machen sie das aus Langeweile oder Frust. Zieh die Leine nicht weg. Das sieht für den Hund wie ein Spiel aus. Bleib einfach stehen und warte. Gib ihm dann ein Spielzeug oder einen Kauknochen. So merkt er: Beißen bringt nichts, aber ruhig sein lohnt sich.
Welpen knabbern gerne an Möbeln. Das tun sie, wenn die Zähne wachsen oder wenn sie sich langweilen.
Biete deinem Hund Kauspielzeug an. Sorge für genug Bewegung und Abwechslung im Alltag. Du kannst auch ein Spray verwenden, das schlecht schmeckt – aber für Hunde ungefährlich ist. Damit verliert er schnell das Interesse.
Manche Welpen schnappen zu, wenn sie gestreichelt werden. Sie meinen es nicht böse – sie spielen.
Hör sofort auf, wenn dein Welpe beißt. Sag nichts, schau ihn nicht an. Gib ihm ein Spielzeug als Ersatz. Wenn er ruhig bleibt, Lob ihn. So lernt er: Beißen hat Folgen – ruhiges Verhalten wird belohnt.
Fazit: Geduld, Klarheit und Liebe führen zum Ziel
Welpen das Beißen abgewöhnen ist kein Sprint, sondern ein Prozess. Mit einem klaren Plan, viel Geduld und liebevoller Konsequenz bringst du deinen Hund auf den richtigen Weg.
Denk daran: Jeder Tag zählt. Und mit jedem Tag wird es besser.